Eindrücke vom "Beringen " der Jungstörche im Bereich Müllheim.
Müllheim/Markgräflerland (mps). Die meisten Jungstörche in Müllheim, den Ortsteilen und in den Nachbargemeinden sind seit gestern beringt. In diesem Jahr gibt es wieder mehr Nachkommen von Meister Adebar als im vergangenen Jahr, als die Küken den starke Regenfällen und der Kälte nicht widerstehen konnten. In diesem Jahr sind es mindestens elf Jungstörche, die – wenn sie sich weiter gut entwickeln – in einigen Monaten in Richtung Süden aufmachen werden.
Gerhard Bickel vom Verein „Weißstorch Breisgau“ ließ sich mmit dem Korb des Dreheiterfahrzeugs der Feuerwehr Müllheim in manche schwindelerregende Höhe bringen, um den Jungstörchen die Ringe mit ihren individuellen Nummern an den Beinen anzubringen. Diese Aufgabe erfüllt Bickel im Auftrag der Vogelwarte Radolfzell, die für das Monitoring verantwortlich zeichnet. Seine erste Station: das Nest auf dem hoch gelegenen Giebel des Mühlenmuseums „Frick-Mühle“ in der Gerbergasse. „Storchenpapa“ ist dort Helmut Neubauer vom Arbeitskreis Frick-Mühle des Museumsvereins. Er beobachtet die anmutigen Großvögel mit ihren langen Schnäbeln Tag für Tag. Schon die Belegung des Nestes war in diesem Jahr spektakulär: Gleich zwei Storchenpaare kämpften um die „Lufthoheit“ auf dem Giebeldach. Am Ende ließ sich ein Paar im gemachten Nest nieder, zu dem ein Storch zählt, der bereits in der Vergangenheit hier beheimatet war. Anfang Mai wurde die Eiablage beobachtet. Nach der Brutzeit waren es fünf Küken. Im Laufe der Zeit wurden allerdings zwei Junge aus dem Nest gestoßen. Gustav Bickel konnte nun drei Jungstörchen die Ringe anlegen, die eine individualisierte Nummer und Buchstabenkombination tragen, sodass sie beobachtet und identifiziert werden können. Daraus lassen sich die Flugprofile erkennen, sobald die Störche im Spätsommer in ihre Winterquartiere aufbrechen. Im zeitigen Frühjahr – manche Störche kehren bereits Ende Januar zurück – lässt sich nachvollziehen, ob es sich um neue Störche oder um altbekannte Paare handelt. Nach der Beringungsaktion am Mühlenmuseum ging es in Hügelheim weiter. Dort wartete der nächste „Storchenpapa“ auf den Vogelexperten. Karlfrieder Bürgelin kümmert sich seit vielen Jahren um die Storchenfamilie auf dem Turm der Katharinenkirche. Bereits im Frühjahr machte das Storchenpaar – es handelt sich seit Jahren immer um das selbe – seinem Betreuer richtig viel Arbeit, als sich der gefiederte Storchenvater neben der eigentlichen Nestkonstruktion ein weiteres Nest bauen wollte. Es wurde mithilfe der Feuerwehr abgetragen und das Baumaterial für das reguläre Nest bereitgehalten. Nach anfänglichem Widerstand bezog das Storchenpaar das vorgesehene Nest – mit Erfolg wie an den weißen Köpfchen zu sehen ist. „Es waren wohl drei Küken“, erzählt Karlfrieder Bürgelin. Tatsächlich haben aber nur zwei überlebt. Das dritte Storchenkind fand der städtische Bauhofmitarbeiter vor mehr als 14 Tagen. Nun erhielten die Hügelheimer Jungstörche ihre Ringe. Gleichzeitig beseitigten Bickel und der Mitarbeiter der Feuerwehr, Alfred Barny, Nistmaterial wie kleine Ästchen und Grasbüschel, die aus dem Nest gefallen waren und nun in der Dachrinne hingen. In diesem Jahr sitzt auch in Vögisheim wieder Storchennachwuchs im Nest. Im vergangenen Jahr fielen die Jungen in einem frühen Stadium dem miserablen Wetter zum Opfer. Aktuell sind es nach Beobachtungen Bickels drei Jungstörche. In Steinenstadt, wohin Gustav Bickel als nächstes fuhr, sind drei Jungstörche im Nest. Bereits beringt wurden vor einigen Tagen drei Jungvögel in Neuenburg auf dem Dach der evangelischen Kirche. In Buggingen scheint die Zahl der Storchenkinder noch nicht genau bekannt zu sein. Dort werden die Küken noch bebrütet, sodass der Storchenexperte noch keine zuverlässige Zahl aus der Ferne erkennen konnte.
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